14 Hochschulen und Forschungseinrichtungen zeigen neue Technologien
und innovative Lösungen am Gemeinschaftsstand des Ministeriums für
Wissenschaft und Kultur in Halle 2, Stand A10 auf der HANNOVER MESSE

Hannover – Die dringende Notwendigkeit zur Bekämpfung des Klimawandels, die Transformation zu nachhaltigen Energiesystemen und die digitale Revolution verlangen nach innovativen Lösungen. Insbesondere die Industrie steht unter dem Druck, effizienter, umweltfreundlicher und zugleich resilienter zu werden. Um diesen globalen Herausforderungen zu begegnen, sind neue Technologien, interdisziplinäre Zusammen-arbeit und die kontinuierliche Forschung von zentraler Bedeutung. In diesem Kontext spielen die Forschungsinitiativen und Projekte, die auf der HANNOVER MESSE 2025 vorgestellt werden, eine entscheidende Rolle.
Vom 31. März bis 4. April präsentieren 14 niedersächsische Aussteller aus Wissenschaft und Forschung ihre Innovationen am Gemeinschaftsstand des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur auf der HANNOVER MESSE. Interessierte können die neuesten Entwicklungen in Halle 2, Stand A10, hautnah erleben.
Die HANNOVER MESSE findet in diesem Jahr unter dem Leitthema „Energizing a sustainable Industry“ statt. Auf der Weltleitmesse der Industrie zeigen rund 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft Technologien und Lösungen für eine vernetzte und klimaneutrale Industrie: von der Digitalisierung und Automatisierung komplexer Produktionsprozesse über den Einsatz von Wasserstoff zur Energieversorgung von Fabriken bis hin zur Anwendung von Software zur Erfassung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks.
In der Halle 2 stehen bei den Hochschulen und Forschungseinrichtungen Themen wie
emissionsfreies Fliegen, Energiewende, automatisierte Produktion, Quantentechnologie oder Digitalisierung im Fokus. Die Unternehmen bringen Produkte und Lösungen mit, die die Industrie smart, energieeffizient und klimaverträglich machen.
> Die Hochschule Emden/Leer zeigt mit TwinMaP, wie sich Produktionsprozesse mithilfe
Digitaler Zwillinge revolutionieren lassen. Dafür kommen 3D-basierte Assistenzsysteme zum
Einsatz, die Mitarbeitende in Echtzeit unterstützen und so eine effiziente Komplett-bearbeitung von Bauteilen ermöglichen. TwinMaP ist Teil des internationalen ITEA4-Projekts ARTWORK, das mit einem Echtzeit-Assistenzsystem Arbeitende und Produktionslinien vernetzt. Besonders in der Herstellung komplexer Produkte wie LKW oder Maschinen sorgt diese Technologie dafür, dass Prozessanweisungen automatisch und kontextabhängig generiert werden – ein entscheidender Schritt hin zur flexiblen und individualisierten Fertigung.
> Das von der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth entwickelte
Trackingsystem ConTAD erkennt und ortet verlorene Container weltweit. Durch eine schnelle Bergung werden Umweltschäden minimiert und die Schiffssicherheit erhöht. Mit Mobilfunk, GPS und einer AIS-Schnittstelle kommuniziert das System direkt mit der Schifffahrt.
> Das Institut für nachhaltige Energieversorgung der Jade Hochschule und das Laser
Zentrum Hannover e.V. entwickeln nachhaltige Lösungen für die Erzeugung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff. Ein Schwerpunkt liegt auf innovativen Verfahren wie dersalzwasserbasierten Elektrolyse. Durch die Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover und der TU Clausthal entstehen neue Technologien zur Effizienzsteigerung bestehender Ansätze.
> Das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen an der Leibniz Universität
Hannover entwickelt mit dem SHOREliner ein vollelektrisches, 10-sitziges Regionalflugzeug, das für emissionsfreie Kurzstreckenflüge entwickelt wird. Der Leichtbau aus Faserverbundwerkstoffen und ein modulares Batteriewechselsystem ermöglichen eine flexible und nachhaltige Nutzung. Gemeinsam mit weiteren Forschungspartnern werden neuartige Strukturkonzepte, nachhaltige Faserlegetechnologien und biobasierte Harzsystemen für eine umweltfreundliche Luftfahrt erprobt.
> Das Institut für Technische Verbrennung an der Leibniz Universität Hannover nutzt im H₂- O₂-Pionierkraftwerk eine innovative Brennertechnologie, um erneuerbare Energieüberschüsse effizient zu speichern und bedarfsgerecht bereitzustellen. Durch die Rückverstromung von Wasserstoff und Sauerstoff entsteht Strom und Wärme – völlig emissionsfrei und in einem geschlossenen Kreislauf. Diese Technologie ermöglicht eine flexible Nutzung erneuerbarer Energien, reduziert Investitionskosten und bietet eine hohe Toleranz gegenüber Wasserstoffverunreinigungen. Ein weiterer Vorteil ist die kompakte Bauweise bei hoher Leistungsdichte.
> Der DAISEC – European Digital Innovation Hub unterstützt kleine und mittlere Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Cybersicherheitslösungen. Besonders im Fokus stehen die Branchen Handwerk, Fertigung und Mobilität. Mit individuellen Schulungen, Technik-Checks und Reifegradanalysen begleitet DAISEC Unternehmen gezielt im Digitalisierungsprozess. Ob KI-gestützte Kundenkommunikation, smarte Design-Tools oder IT-Sicherheitschecks – DAISEC bietet kostenfreie Unterstützung für den sicheren und innovativen Einsatz digitaler Technologien.
> Der interaktive Demonstrator von OFFIS e.V. zeigt Möglichkeiten und technische Hürden bei der Energiewende im industriellen Sektor. Insbesondere die bedarfsorientierte Bereitstellung von Elektrizität durch ein Energiemanagementsystems steht im Fokus, um die Sektorkopplung von Industriewärmepumpen, Elektrofahrzeugen und Produktionsprozessen zu vollziehen.
> Das VR-Lab Iontrap vom Quantum Valley Lower Saxony e. V. erklärt auf leicht verständliche Weise, wie Ionen gefangen werden und sogar selbst versuchen, Ionen zu fangen. Ziel des Vereins ist es, die niedersächsische Quantenexpertise aus Wissenschaft, Industrie und Politik zusammenzuführen. Neben dem Transfer von wissenschaftlicher Expertise in Start-ups und etablierte Unternehmen engagiert sich der Verein in der Aus- und Weiterbildung der künftigen Quantum-Workforce.
> In einer Forschungskooperation zwischen dem Institut für Werkzeugmaschinen und
Fertigungstechnik der TU Braunschweig, den Fraunhofer-Instituten IWU und IST sowie der Ostfalia Hochschule werden innovative Prozesse für die automatisierte Demontage entwickelt. Ziel ist es, diese Prozesse wirtschaftlicher, ökologischer und ergonomischer zu gestalten. Künstliche Intelligenz und Computer Vision spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen die präzise Erkennung von Bauteilpositionen, Zuständen und Verbindungen, um eine automatisierte Demontage effizient und zielgerichtet durchzuführen. Ein Beispiel dieser Forschung wird auf dem Stand anhand der Erkennung von Radschrauben für die automatisierte Raddemontage durch einen Industrieroboter demonstriert.
> CLIME ist der erste skalierte Flugdemonstrator eines Mittelstrecken-Passagierflugzeugs im
Rahmen des Exzellenzclusters „Sustainable and Energy-Efficient Aviation” (SE²A) der
Technischen Universität Braunschweig. Als fliegender Prüfstand überbrückt CLIME die Lücke zwischen stationären Tests im Windkanal und praktischen Flugversuchen. Der modulare Aufbau des Flugzeugs ermöglicht das Testen unterschiedlicher nachhaltiger Antriebs- und Flügelkonfigurationen, um radikale Energieeinsparungen zu erzielen und den Innovationstransfer in der Luftfahrtbranche zu beschleunigen.
> Das Institut für Metallurgie der TU Clausthal erforscht Materialien und optimiert
Eigenschaften von Metallen und Verbundprofilen. Natürlich steht der nachhaltige
Ressourceneinsatz dabei im Fokus. Als AG Umformtechnik werden neue material- und
fertigungstechnische Lösungen in Experimenten und Simulation für Industrie Anforderungen ermittelt.
> Das MITMed-Projekt der Georg-August-Universität Göttingen entwickelt ein innovatives
System für die nonverbale Kommunikation in der Video-Psychotherapie. Mit multidimensionalen Vibrationsmustern unterstützt das System den intuitiven Austausch über emotionale Zustände zwischen Therapeuten und Patienten. Dadurch können Brüche in der therapeutischen Beziehung während des Gesprächs schneller erkannt und behoben werden. MITMed fördert den Aufbau einer starken therapeutischen Beziehung, was sich positiv auf den Therapieerfolg auswirkt.
> Die Universitätsklinik für Viszeralchirurgie an der Universität Oldenburg nutzt im Rahmen von Studien Augmented Reality zur Unterstützung während der OP. Diese Digitalisierung bietet die Chance, Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal effizienter zu gestalten, die Behandlungsqualität zu steigern und den Personalmangel zu kompensieren. Im Rahmen zahlreicher Projekte werden digitale Assistenzsysteme aus der Perspektive der Nutzer erforscht. Am Stand können Besucher erleben, wie virtuelle und augmentierte Realität im gesamten klinischen Pfad – von der Diagnose über die Patientenaufklärung bis hin zur Unterstützung im OP – eingesetzt werden.
> Das Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen vernetzt Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, um gemeinsam an der Digitalisierungsforschung zu arbeiten. Ziel ist es,
Forschungsergebnisse in enger Zusammenarbeit zu umsetzungsfähigen Lösungen zu entwickeln. In acht Zukunftslaboren wird anwendungsorientierte Forschung betrieben, die konkrete Beiträge zur digitalen Transformation Niedersachsens leisten soll. Diese Labore konzentrieren sich auf relevante Themenfelder wie Agrarwirtschaft, Circular Economy, Energie, Gesellschaft und Arbeit, Gesundheit, Mobilität, Produktion und Wasser.
Der Gemeinschaftsstand Niedersachsen wird von der FAIRworldwide Messe- und
Veranstaltungsmanagement GmbH im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für
Wissenschaft und Kultur organisiert.